Am 08. Oktober ging es zum vorletzten Lauf zur Youngtimer Rallye TROPHY. Mit viel Vorfreude wurden der Servicebus und das Wohnmobil beladen. Der erste Kadett wurde aufgeladen und der zweite sollte bei Franke Motorsport in Erkrath abgeholt werden. Leider gab es ein Problem: der neue Motor war fest!
Man hätte zwar in einer Blitzaktion den Motor noch wechseln können, doch man entschied sich lieber zur nächsten Rallye den Motor sorgfältig zu machen anstatt ihn jetzt „da rein zu schmeißen“. Sichtlich geknickt wurde somit nur mit einem Fahrzeug die Reise Richtung Hessen angetreten.
Aber das sollte noch nicht genug sein. Freitagabends, mitten in Dortmund – Stau, was sonst! „Mitten auf der Bundesstraße ging der Motor vom VW Bus aus. Ich dachte mir – Bitte nicht – und versuchte mehrmals zu starten. Nach ein paar Versuchen sprang er dann wieder an. Leider hielt das Glück nur für 800 Meter. In einem Tunnel nach der Westfahlenhalle dann das vorzeitige Ende der Fahrt. Nix ging mehr… So standen Natascha und ich alleine und ohne Antrieb in Dortmund… was macht man da als guter Autofahrer? Warndreieck raus und auf den netten ADAC Mann warten… „ so Sandra. Nach ca. 90 Minuten kam dann auch ein ADAC Helfer durch den Stau gefahren. Dieser staunte nicht schlecht als in einem Tunnel ein riesen Wohnmobil und ein Gespann auf ihn warteten. Kurzerhand wurde der Hänger umgehangen und der Bus zur nächsten Werkstatt geschleppt… doch zum Glück hatte der junge Mann Ahnung von Elektrik und fand den Fehler schnell – Zündschloss defekt. Was macht man da? Kurzschließen! Mit ein paar Kabeln und einer Sicherung war das Problem schnell behoben. Mittlerweile mit knapp 5 Stunden Verzug ging es weiter Richtung Wolfhagen… gegen 22 Uhr kam man dann am Ziel an.
Am Veranstaltungstag sollte alles noch viel stressiger kommen. Gegen Morgen ging es im Nebel zur Abnahme und danach in die Aufschriebrunde. Den rund 130 Teilnehmern, aus nationalen- Youngtimer und historischen Fahrzeugen zusammengesetzt, standen 7 wunderschöne Wertungsprüfungen bevor. Drei Sprintprüfungen, wovon eine zweimal und zwei Rundkurse die in unterschiedlicher Rundenzahl zweimal gefahren werden mussten. Doch schon vor dem Start, keine Energie mehr. Ein loses Kabel an der Lichtmaschine musste provisorisch wieder befestigt werden. Mit gemischten Gefühlen wurden dann die ersten Wertungsprüfungen aufgenommen. Die Rundkurse waren der „Knaller“ vor allem der über das Bundeswehrgelände, schöner Schotter, wechselnde Bodenbeläge und viel Platz. Im Ganzen war die Rallye eine sehr schnelle Veranstaltung.
Doch in der Wertungsprüfung drei der erste Schock… „Ich hörte nur wie Natascha sagte – Kuppe vier voll! – und ich trat das Pedal durch. Auf der Kuppe angekommen schrie sie nur – STOOOOOOP Pferde! – und ich traute meinen Augen nicht… mit quietschenden Reifen konnten wir das Fahrzeug was abbremsen und staunten nicht schlecht, als wir eine Gruppe Leute auf Pferden bei einer Fuchsjagd quer über die WP traben sahen (Video 2 dürfte da sehr interessant sein).“ So Sandra. Sichtlich aus dem Rhythmus gekommen wurde die WP zu ende gefahren. Nach der nächsten Wertungsprüfung nahm das Desaster dann seinen Lauf. Am Ende nach jeder Prüfung sahen wir nur dicke Qualmwolken. Nach dem der Streckenposten und sagte das dieser von vorne kommt, wurde kurzerhand nachgeschaut und eine undichte Ölwanne entdeckt. Nach dem wir dann 3 Liter Öl auftreiben konnten war das Problem im Griff und der Rest wurde halt nur mit niedriger Drehzahl gefahren. Damit uns aber nicht langweilig werden sollte, viel zu guter letzt noch die Lichtmaschine aus, so dass der kleine Kadett seine Energie aus der Batterie saugte und brauchte jedes Mal einen Schubs um wieder anzuspringen. Bis es Dunkel wurde konnte man ja damit leben, aber ohne Beleuchtung wurde es in den letzten beiden Prüfungen schwer. Nach einsetzen der Dunkelheit wurden wir vom Schlusswagen, in deren Lichtkegel, zur vorletzten WP eskortiert. Dort angekommen wurde die eine Runde über das Bundeswehgelände gedreht. Das erweckte Erinnerung an die Taunus Rallye. Wieder mit Begleitschutz ging es dann zur letzten WP. Einem kleinen dunklen Rundkurs der zweimal absolviert werden musste. So wurde kurzer Hand mit dem Rallyeleiter Kontakt aufgenommen und erfragten ob wir die WP auf Maxi-Zeit beenden können, d. h. rein in die WP und sofort wieder raus… man erhält dann die Zeit vom langsamsten Teilnehmer. Aber mit dem Gedanken die Damenwertung noch gewinnen zu können, konnte man damit gut leben. Da wir nun zu früh aus der Prüfung kamen und der Schlusswagen weit hinter uns war mussten wir ohne Licht Richtung Wolfhagen aufbrechen. Selbst mit einer Geschwindigkeit von nur 20km/h war es fast unmöglich heile anzukommen. Zum Glück holten uns irgendwann, die beiden Opel B Fahrer Schütze/Burger aus unserer Klasse, ein und gaben uns mit Ihren Scheinwerfen Begleitschutz bis ins Parcfermé – auch ihnen gilt unser Dank und natürlich den beiden Frauen die den Schlusswagen gefahren haben. Ohne die beiden und auch Dieter und Ute die immer mit dem Servicebus hinter uns waren wären wir niemals ins Ziel gekommen.
Erleichtert nahmen wir dann gegen Mitternacht unseren Pokal entgegen… und beendeten den Abend bei einem kühlen Bier und einem Gespräch mit unseren Klassen-Kollegen.
FAZIT
Wunderschöne Wertungsprüfungen… eventuell sollte man den Bundeswehr-Rundkurs über zwei Runden machen, der hat am meisten Spaß gemacht. Der Zeitablauf war etwas lang. Viele Verzögerungen durch Unfälle und Ausfälle. Zwar hat man die Pause in der Mitte verkürzt, aber auf ein Regrouping verzichtet, wir mussten 6 Minuten warten. Das sollte man für 2006 ändern. Im Ganzen aber eine Hammer Rallye und wir kommen 2006 wieder!
Für mich uns Natascha war es für 2005 die letzte Rallye und für unseren Kadett gänzlich die letzte. Er hat sich seine Ruhe nach 5 Jahren Motorsport verdient. In zwei Jahren hat er seine 30 Jahre voll, bis dahin werde ich ihn Stück für Stück restaurieren und hoffe das ich in zwei Jahren damit als Oldtimer über Deutschlands Straßen „cruisen“ kann. Für 2006 kommt was Neueres ins Hause DP-Racing. Ich baue mir einen D Kadett mit 60 oder 75 PS auf, mal sehen. Er ist kleiner, leichter und hat Frontantrieb. Aber auf jeden Fall starten wir wieder bei den Youngtimern in der 1300er Klasse der Gruppe 1.