Am 19. August fand in Jülich die 10. Auflage des „Int. Goldrace“ statt. Am Start knapp 75 Teams unterteilt in Oldtimer- und Orientierungssport sowie einer Sonderklasse für Youngtimer. Die Oldtimergruppe unterschied sich in „sportlich“ und „touristisch“, eine extra Klasse belegten die Youngtimer gefolgt von den Standard Klassen der Orientierungsfahrer N/A und B/C.
Zum ersten Mal mit dabei unser Düsseldorfer Duo Heinz-Dieter und Ute Peters auf Ihrem 1975er Opel Kadett C Coupé, die sich in der „sportlichen“ Variante versuchten. Ursprünglich sollten beide Teams an den Start gehen, so wurde Sandra zur Fotografin „unfunktioniert“. Womit keiner gerechnet hatte, in Jülich angekommen kam Willy Willms (Veranstalter) angerannt „Sag mal hast du Lust bei jemanden Beifahrer zu machen?“ und prompt saß Sandra in dem schönen orangen 1802 BMW (1975), von Waldemar Cygon aus Brühl. Die beiden gingen in der „touristischen“ Variante an den Start, der am stärksten besetzten Klasse. Zwei Fahrer auf einem Fahrzeug. Wir dies dasselbe Chaos wie bei Nümbrecht?
Die über 140km lange Fahrtstrecke führte die Teams durch das Dreiländereck (D, NL, B). Unterteilt wurde die Strecke in 3 Orientierungsetappen. Für die „touristische“ Klasse gab es überwiegend Chinesenzeichen gespickt mit 4 Sonderprüfungen (SP1-4) die durch Kartenskizzen dargestellt wurden. Die „sportlichen“ Teams hatten zu gleichen teilen Chinesenzeichen und Aufgabenskizzen wie aus dem Orientierungssport bekannt. Eine Aufgabe beginnt mit A und endet mit E, alle Pfeile und Punkte dazwischen müssen auf dem kürzesten Wege angefahren werden. Die Sonderprüfungen waren nur für die Oldtimergruppen vorgesehen. Die reine Orientierungsfahrt (Ori75) ging nur halb so lang und beinhaltete nur normale Fahrtaufträge.
SP1 war eine1800 Meter lange GLP, mit einem Schnitt von 30 km/h. Die zweite GLP bestand aus einem Art Slalom Kurs. Bei dem jedes Team eine Runde absolvieren und die gefahrene Zeit in der zweiten Runde möglichst genau bestätigen musste. Die dritte SP war wieder eine GLP bei der 1700km in exakt 180 Sekunden zu fahren waren, Knackpunkt 100 Meter vor dem Ziel durfte nicht gestoppt werden. Die letzen beiden SP3 und SP4 waren reine Geschicklichkeitsprüfungen. Zum einen musste der Fahrer genau eine Radumdrehung absolvieren und bei der zweiten mit den rechten Rädern durch eine Gasse fahren.
Wie angesprochen führte die Route die Teams durch das Dreiländereck. Die erste Pause (DK1) befand sich am Hotel „Dreiländereck“ kurz darauf kam auch schon in die Niederlande und nach Belgien. Kleine Falle bei der Überfahrt in das Nachbarland musste in die Bordkarte entweder NL, B oder D eingetragen werden. Das Team um Sandra Peters und Waldemar Cygon orientierte sich rein an den Nummernschildern in den Hauseinfahrten… was auch fast genau passte.
Die Oldtimer-Rallye konnte durch ausführliche und gute Fahrtunterlagen sowie eine gute Organisation überzeugen. Für unsere Teams eine der besten Veranstaltungen aus dem Bereich. Einen negativen Aspekt hatte die Veranstaltung jedoch wofür der Veranstalter aber nichts konnte. Am selben Tag fand in Belgien eine Rad-Rundfahrt mit hunderten Radfahrern aller Altersklassen statt, inkl. Polizeieskorte und Straßenüberwachung. Teilweise wurde der verkehr Minutenlang angehalten was bei den Teilnehmer zu enormen Zeitverlust führte. Aber war man einmal an der Polizeisperre vorbei, musste man die zahlreichen Radfahrer noch überholen und diese verteilten sich bis in die linke Fahrbahnhälfte. So dass selbst die englische Fahrweise den Teilnehmern nur bedingt weiter half.
Start und Ziel des Goldrace war am „Hexenturm“ in Jülich, wo jedes Team mit Sekt empfangen wurde. Aufgrund der enormen Verzögerungen waren einige Teams noch weit über der Organisationszeit von 19h unterwegs. Eine falsche Auswertungs-Bordkarte sorgte zusätzlich für Verspätung. Aber der Veranstalter wusste sich zu helfen und verteilte die Ehrung über den ganzen Abend. Für leckeres Essen war in Buffetform gesorgt. Die Getränkepreise waren in Ordnung und die Bedienung sehr nett. Im Ganzen war der Abschluss in der Stadthalle Jülich sehr schön.
Jedes Team erhielt vom Sponsor einen kleinen Oldtimer in limitierter Auflage des 10. Int. Goldrace 2006.
Nach der ersten, leider auch fehlerhaften, Ergebnisliste lag das Duo Peters/Peters (nach Abbruch vor SP3) in ihrer Klasse auf dem 13. Platz und das Team Cygon/Peters auf dem 4. Platz. Leider hat sich in die Auswertung ein kleiner, aber wirkungsvoller Fehler, geschlichen. Am Ende landeten Dieter und Ute auf dem 9. Platz (mit 170 Strafpunkten) und Sandra auf dem 17. Platz in Ihrer Klasse (mit nur 21,09 Strafpunkten). In der touristischen Klasse lagen die ersten 20 Teams sehr eng beieinander. Nur 2 fehlerhafte Kontrollen und geringe Abweichungen in den Gleichmäßigkeitsprüfungen warfen das BMW Team zurück ins Mittelfeld.
Im Ganzen eine tolle Veranstaltung, wo wir auch 2007 wieder an den Start gehen werden…
Erfahrungsbericht Sandra Peters: “Für mich war die ganze Veranstaltung recht amüsant… erst überfahre ich auf der Autobahn etwas undefinierbaren, dass zwei Löcher in meinen Reifen schlitzte, zum Glück nicht bis auf die Karkasse durch, so dass ich abends gemütlich mit 90-100km/h noch nach Hause tuckern konnte. Endlich in Jülich angekommen hieß es direkt „Bock auf Beifahrer?“ und ich so „Na klar…“ und schon saß ich in einem gemütlichen BMW. Da man nur nach Chinesen-Zeichen fahren müsste dachte ich mir „Hey das wird schon schief gehen“. Der Fahrer war echt nett und die Fahrt wurde auch super witzig. Schon zu Beginn hatten wir das Gefühl, dass es super lief. Tat es auch… Während der Fahrt sahen wir viel von Holland und Belgien… in Belgien die Radfahrer waren der Knaller, die Fuhren auf beiden Fahrstreifen. Wir überlegten schon wie wir die am besten umschubsen (grins). Lediglich bei den Landesgrenzen haben wir geraten… ich denke ich war unser erster Fehler. Den zweiten habe ich gemacht, als ich bei der letzen Kontrolle übersehen habe, dass wir eine Runde um den Kreisverkehr fahren mussten, wo eine Kontrolle stand. Diese hatten wir somit nur einmal und Zack waren es schon 20 Strafpunkte. Die Sonderprüfungen liefen alle toll. Dort erhielten wie lediglich 1,29 Strafpunkte… Addiert ergab das 21,29. Leider haben die Teilnehmer vor uns weniger Kontrollfehler gemacht und wir landeten nur auf dem 17 Platz. Ich hätte nie gedacht, dass alle so eng beieinander liegen. Auch wenn wir die zwei Fehler nicht gemacht und somit nur 0.29 Strafpunkte kassiert hätten, wäre es schwer geworden. Die ersten 5 haben auch bei den Sonderprüfungen fast 0 Fehlerpunkte… mit dem erhofften Gesamtsieg hat es nicht geklappt. Auf dem Tisch stand noch Tonnenweise Zucker. Wir machten schön Späße… „dann eben Zucker…“ Leider bekamen diesen auch die Gesamtsieger… also gab es nichts… aber es hat dennoch großen Spaß gemacht.“